Hier aufem Land wo ich wech komme, hat(te) jeder einen Garten und damit ist(war) der Gemüsegarten gemeint. Jedes Haus hatte einen Garten mit Rasen, Sträuchern und Schaukel und einen Bereich wo die Familie das Gemüse züchtete, den eigentlichen „Garten“. Wenn die Oma dann in den himmlischen Garten umgezogen ist – wuchert „der Garten“ meistens ein Jahr lang unbeaufsichtigt zu Omas Ehren und wird dann ganz „pflegeleicht“ mit Rasen eingesät.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die neben Stellplätzen für den Geländewagen, Trampolin, Terrasse und aufblasbaren Pool noch bisschen Platz haben – lege dir einen „Garten“ an. Ein Gemüsegarten hat keine Mindestgröße, dafür viele Vorteile.
Vorteile vom Gemüsegarten gegenüber Pflanzungen im Topf:
Pflanzen, die im Gartenboden wachsen, haben einen größeren Lebensraum– das lieben die.
- Wurzeln stoßen nicht an Grenzen eines Topfes.
- Der Gartenboden hat eine gleichmäßigere Temperatur als ein Topf. Ein Blumentopf heizt sich schnell von der Sonne auf – das ist unnötiger Stress für deine Pflanzen.
- Gartenboden kann „puffern“. Das heißt Nährstoff und Wasser Schwankungen ausgleichen.
- Im Garten kannst du, leichter als im Topf, plastik- und torffrei gärtnern.
Wenn du keinen Platz für einen Nutzgarten, aber Lust auf eigenes Gemüse hast, dann schau dir Kistengrün an.
Der Nährstoffkreislauf
Die Früchte sind die Nährstoff-Speicherorgane der Pflanzen. Die Früchte sind die Organe der Pflanzen, die die Gärtner interessieren. Damit entziehst du mit jeder Ernte dem Boden Nährstoffe und der Boden wird magerer.
Dein Nährstoffspeicher im Boden ist Humus. Humus ist, einfach gesagt, alle abgestorbene organische Masse: Laub, Rasenschnitt, Kompost, tote Maus, durchgeschnittene Nacktschnecke, gezupftes Unkraut. Millionen kleiner Helfer machen aus abgestorbener organischer Masse pflanzenverfügbare Nährstoffe. Das Beste daran ist: Es kostet nichts und ist super pflanzen verträglich. Dein Ziel als smarter Gärtner sollte sein, die Natur für dich „arbeiten“ zu lassen.
Stelle die Weichen in deinem Gartenboden auf Dauerhumusbildung. Dauerhumus ist die Humusform, die den Gartenboden nachhaltig fruchtbar macht.
Dein Gartenboden ist das größte Kapital
Der Gartenboden ist die Quelle deiner Ernte. Du kommst nicht dran vorbei, dich mit deinem Gartenboden zu beschäftigen, wenn du erfolgreich Gärtnern willst.
Die Ausrede, auf unserem Boden wächst nichts, lasse ich nicht gelten. Jeder Boden hat seine Vorteile. Ich muss es wissen: Wo ich meinen Garten habe, hat man zu Kaisers Zeiten einen Truppenübungsplatz errichtet, weil es für die Landwirtschaft ungünstig war. Aber es funktioniert auch hier.
Hier kannst du mehr interessante Fakten über deinen Gartenboden lesen.
Pflege den Boden gut und du bekommst reichlich zurück.
„Das schwarze Gold“
Die einfachste Art dem Boden wieder Nährstoffe hinzuzufügen ist Kompost aus eigenem Anbau. Lege die Gartenabfälle einfach auf einen Haufen, warte ein Jahr und verteile die vor dem Umgraben im nächsten Jahr auf der Fläche.
Das Wässern
Im Freiland musst du ganz selten zusätzlich gießen. Und wenn du es musst, dann kannst du es mit Regenwasser machen. Zum Regenwasser sammeln gibt es viele Möglichkeiten. Baumärkte überbieten sich mit Angeboten. Weil es in Deutschland oft regnet, brauchst du kein Regenwassertank wie in der Wüste. Nach DIN1989-1 reichen dir 36 Speichervolumen Liter pro 10 m² Nutzgarten.
Ernte und Haltbarmachung
Als ich mit dem Gemüsezüchten angefangen habe, pflanzte ich 5 Zucchini und 20 Kopfsalate gleichzeitig. Das ist selbst für meine Großfamilie zu viel. Jetzt teile ich das ein. Pflanze besser verschiedene Sachen in kleinen Mengen, zeitlich versetzt. Das sorgt für mehr Abwechslung in der Küche und weniger Stress mit der zu viel Ernte.
Sachen aus dem eigenen Garten haben Vorfahrt auf dem Einkaufszettel. Erst kommt das auf die Speisekarte, was im Garten gewachsen ist und dann die Mango aus der Mangolei.
Eine fast vergessene Kunst ist das einwecken von Gemüse. Das kann ich dir an dieser Stelle auch nicht beibringen. Aber es geht.
Bohnen, Lauch und Kräuter kannst du super einfrieren. Das Gemüse putzen, schneiden, portionieren, zu Weihnachten auftauen und essen.
Warnung
Wenn du Gemüse nur anbauen willst: um Geld zu sparen, mir einen Gefallen zu tun oder weil es aktuell angesagt ist – dann lass es sein.
Wenn, du frisches Gemüse magst und Spaß an der Gartenarbeit hast – dann hast du keine Ausrede. Bei nächster Gelegenheit stürze dich in deinen Garten und werde Lebensmittelhersteller!